Ein ganz normaler Nachmittag in einer ganz normalen deutschen Großstadt.
1. Szene
Ort: Bäckerei in einem Supermarkt
Ich kaufe für über 10,- Euro Backwaren und erhalte alles „einzeln“ verpackt in fünf unterschiedlichen Papiertüten: Brötchen, Weckchen, Brot, 2 x Quiche. Da ich nur meine Handtasche dabei habe, bitte ich um eine „Tüte“. Patzig kommt die Antwort der Verkäuferin: „Tüte?“ – Sie hält eine Papiertüte hoch, in die normalerweise Brötchen gefüllt werden. – Ich ringe um die richtigen Worte und stammele: „Nein, eine Tüte für meine Einkäufe.“ und zeige dabei auf die Theke. Sie: „Sie wollen eine Tragetasche!“
Ja, wahrscheinlich.
2. Szene
Ort: Bank
Ich betrete das Bankinstitut, bei dem ich Kundin bin, begebe mich an den Geldautomaten, stecke die Karte in den Schlitz und gebe die Geheimnummer ein. Prompt erhalte ich die Meldung: „Ihre Karte wird eingezogen. Bitte wenden Sie sich an einen Mitarbeiter der Bank.“ Etwas verdutzt wende ich mich am Kundenschalter an den Mitarbeiter der Bank: „Guten Tag. Ich wollte hier am Automaten gerade Geld abheben, jetzt wurde meine Karte einbehalten. Können Sie mir weiterhelfen.“ Der Bankangestellte mit provozierender Langeweile: „Dann wenden Sie sich doch an Ihre Bank.“
Ja, wahrscheinlich.
Einfach zuschlagen, das befreit ungemein. 😉
Ok, aber wenigstens laut werden. Ist nicht ganz so effektiv aber geht zur Not auch.
….dies gibt genau das wieder was ich immer wieder feststelle. Das das Niveau immer weiter sinkt, erst dachte ich es könnte gar nicht weiter sinken, aber es geht doch noch immer weiter bergab.
Mit Servicewüste hat das allerdings schon gar nichts mehr zu tun. Ehr mit der Erziehung und der Ausbildung des Individuums. Die Bäckerei Verkäuferin meinte es wahrscheinlich wirklich gut und dachte sich „man bin ich gut ich verpacke alles einzeln, da freut sich meine Kundin weil sich dann die Geschmäcker nicht vermischen….“ also erst einmal ein wirklich gut gemeinter Ansatz. Doch dann kommt die „böse“ Kundin und verlangt nach etwas, was nicht auf dem „Plan“ steht. Da man sich aber so eine Mühe gegeben hatte mit dem Vorgehen kam dann auf einmal ein negativ Aspekt dazu. Kundin wollte noch mehr von dem vermeintlich Guten, was scheinbar nicht vorgesehen ist. Und so kam es mal wieder zu einer sogenannten „Servicewüste“ die eigentlich keine ist wenn man genau hinsieht.
Der Banker war wohl noch von der Wirtschaftkriese geschockt und konnte deshalb nicht richtig handeln. Er dachte sich bestimmt „…schnell den Kunden wegschicken, damit es keine unangenehmen Fragen gibt…“.
Ein bisschen mehr Verständnis 😉 für unsere Servicewüste bitte…
PS: und „einfach zuschlagen“ spricht nicht automatisch von Intellekt, auch wenn ich das Lied von der Ärzten auch mag 😉
Nur zur Richtigstellung: in der Bäckerei wollte ich keine große Tüte anstatt der einzelnen kleinen Tüten, sondern – viel unverschämt – eine zusätzliche Tüte, um die kleinen Tüten darin zu transportieren.
Und bei dem Bänker fehlen mir immer noch die Worte, Bankenkrise hin oder her.
nicht das ich dich angreifen wollte…mein Kommentar sollte mit einem Augenzwinkern gelesen werden. Ich hab dich schon verstanden…ich habe mich sehr amüsiert, weil ich ähnliche Beobachtungen auch immer mal wieder mache, aber auch genügend positiv Beispiele aufzählen könnte aus der sogenannten „Servicewüste Deutschland“. In anderen Ländern ist es oftmals nicht wirklich besser, nur eben anders…
PS: anscheinend kommentiere ich für deinen Webserver/Wordpress zu schnell, weil ich gerade um 10:30 Uhr kommentieren(es ist gerade 10:30Uhr als ich dies hier schreibe) wollte mich aber auf einen Kommentar von dir beziehe der um 11:42 Uhr veröffentlicht wurde!!! da geht wohl die Zeit vor…
nein, nein. Ich habe dich schon verstanden. Das mit der Tüte hatte ich im Artikel wohl missverständlich ausgedrückt. Ist ja auch egal…
Grundsätzlich wollte ich dir noch recht geben. Es ist wohl nicht die „Servicewüste“ schuld, sondern die Haltung einzelner, aber an dem Tag dachte ich halt ich steh in der Wüste 😉
Danke für den Hinweis mit der Uhrzeit. Muss mal sehen was da schief läuft.